Interview: The Ups'n'Downs

Bandname:
The Ups'n'Downs


Mitglieder (Instrumentenzuordnung):
Agnes Molnar (Vocals)

Heiko Wätjen (Vocals)

Boris Bansbach (Sax, Vocals)

Thomas Grüne (Trombone)

Moritz Schippers (Organ)

Thomas Karolzyk (Guitar)

Sasha Sirovica (Bass)

Bernd vom Dorp (Drums)


Durchschnittsalter: nicht mehr ganz taufrisch, aber jung geblieben


Gründungsjahr2015


Ort/HerkunftAachen


Internetadresse: www.theupsndowns.de

Datum des Interviews: 9.5.2019

 

Die "direkten" Fragen ;-)

 

Hallo! Mal ein paar Fragen direkt zu euch, wenn ich darf?: Wie würdet ihr eure Musikrichtung als Ska-Band näher charakterisieren?

Ska ist der Boden, auf dem das Haus aus diversen Offbeat-affinen Stilen von Dub bis Reggae steht und in einer Anliegerwohnung noch ein bißchen Soul, Balkan und Jazz beherbergt.

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?

Wir haben den Öcher-Platt-Ausdruck „erupp en eraaff“ in Google Translator eingegeben.


Welchen Song sollte man sich anhören, um eure Musik am besten kennenzulernen?

Sheizää, da ist alles drin.


Hat euch eine Ska-Band /Ska-Persönlichkeit am meisten beeinflußt?

Hmm, als wir die ersten Songs geschrieben haben, hab ich viel Hepcat und Babylove and the Vandangos gehört...

 

Welches ist euer Lieblingssong/ -CD?

Da wir alle verschiedene Sachen hören, würde das hier den Rahmen sprengen.

Welche Musikrichtung, neben dem SKA, hat euch am meisten geprägt?

Ja nachdem, welches Bandmitglied man fragt, reichen die Antworten hier von Northern Soul über Big-Band-Swing bis Noiserock und alles dazwischen.


Gibt es eine Botschaft, die ihr mit eurer Musik vermitteln wollt?

Wir fänden's geil, wenn die Leute merken, das da ein sehr bunter Haufen Menschen eine Menge Spaß miteinander hat, ohne dass das irgendwie platt daher kommt. Also Gemeinsamkeit statt Abrenzung und Spaß ohne das Hirn an der Kasse abgeben zu müssen.  

 

Hat SKA für euch auch eine politische Bedeutung?

Nicht unmittelbar im Sinne einer zwingenden textlichen Message, aber wie gerade schon erwähnt, ist uns die Gemeinsamkeit in der Diversität schon wichtig, und das ist natürlich insofern poiltisch, als das es uns von Strömungen und Parteien, die eher auf Abgrenzung setzen, weit entfernt positioniert. Politisch im Sinne beispielsweise der ursprünglich ja aus der linken Arbeiterklasse stammenden Skinhead-Bewegung sind wir nicht unbedingt, das war halt ne andere Zeit.
 

Die Fragen zu den Konzerten

 

Ein paar Fragen zu euren Konzerten: Was waren eure besten und schlimmsten Konzertorte?

Die besten Konzertorte werden immer vom Publikum gemacht. Wir haben schon eine Menge Spaß in stickigen Kellern gehabt, in denen wir rein physikalisch gar nicht zu acht auf die Bühne hätten passen dürfen. Ein anderes Mal hingegen haben wir in einem an sich sehr netten, coolen Club gespielt, aber der Sound war aus unerfindlichen Gründen eine Katastrophe und die Leute gerade von einem 2-wöchigen Gefriertruhenaufenthalt zurückgekehrt. Das ist aber zum Glück nur dieses eine Mal vorgekommen.


Auf SKA-Konzerten findet man ja wirklich die unterschiedlichsten Typen. Wie würdet ihr euer Publikum charakterisieren?

Bunt gemischt, von Mittvierzigern, die endlich wieder die Kids ohne Babysitter zuhause lassen können, bis runter zu Kids mit bunten Haaren, die mal gucken wollen, was die alten Leute, die behaupten, Ska zu spielen, denn da machen.

 

Was spielt ihr als Zugabe (welchen Song)?

Oft unseren Song „More love“, von wegen Message hinterlassen und so 'smile'

 

Gibt es ein verrücktes Erlebnis auf einer Tour, welches erzählenswert ist?

Wir spielen eher Einzelgigs als daß wir wirklich touren, weil das angesichts einer Vielzahl anderer Jobs und Projekte in- und ausserhalb der Musik logistisch kaum zu stemmen ist. Aber wir sind mal im Rahmenprogramm einer sehr offiziellen, seriösen und alteingesessenen Preisverleihung aufgetreten und die Blicke der Security und der Geischtsausdruck Veranstalter, als ich von der Bühne in die Leute gesprungen bin, war schon Gold wert. Stagediving kannten die wohl bis dato eher nicht...

 

Mit welcher Band würdet ihr am liebsten zusammen auftreten?

Puuuh, da gibt’s so viele geile Kombis, die denkbar wären. Aber die weiter oben schon erwähnten Hepcat oder Babylove and the Vandangos würden wir wohl kaum absagen.

 

Fragen zur Ska-Geschichte

 

Vielleicht noch ein wenig zum Thema Ska-Geschichte?: Es wird häufig von 1-3 Ska-Welle gesprochen. Inwieweit könnt ihr euch damit identifizieren? Was kommt nach der 3. Ska-Welle? Wie seht ihr die Zukunft des SKA?

Spontan würde ich sagen, am ehesten docken wir noch bei 2-Tone an. Letztlich denke ich aber, das diese strengen Genregrenzen eh in der Auflösung begriffen und auch nicht mehr ganz zeitgemäß sind. Leute, die mit dieser Musik nicht so viel zu tun haben, sagen ja auch mal schnell, dass sie mit Ska nichts anfangen können. Da muss man gegensteuern. Die Sachen, auf die wir stehen, haben immer schon andere Stile mit einbezogen, und das Netz ist voll mit spannendem Zeug mit ganz unterschiedlichen Einflüssen aus aller Herren Länder. Wenn man das offensiver vertritt, kriegt man auch Leute aus der Jazz-, Pop- oder Worldmusic-Ecke für unseren Offbeat begeistert. Die 3. Welle war nun geprägt von dem typischen Cali-Skapunk-Sound, und der hat ja nun auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

Wie kommt es, eurer Meinung nach, dass sich die meisten jungen Bands entweder in Richtung traditional Ska oder Ska-Punk entwickeln?

Man fängt halt immer mit einer mehr oder weniger gelungenen Imitation dessen an, was einen beeinflusst. Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Bandlebensalter werden alle eigenständiger.


Warum hat es der Ska so schwer, sich zu etablieren? Ist Ska zum ewigen Schlummerdasein verdammt?

Nee, wie oben schon gesagt, man muss halt schauen, dass man seine Musik, egal ob Ska oder was auch immer, unter die Leute bringt und darf sich nicht zu schade sein, auch mal bei nem Stadtfest oder so aufzutreten. Wenn man die Leute einmal vor der Bühne hat und ne gute Show liefert, merken auch Ska-Verächter, dass das auch geil sein kann.


Schließlich was Allgemeines

 

Letztlich noch ein paar allgemeine Fragen: Welche Band / Ska-CD würdet ihr den Surfern/Ska-People besonders ans Herz legen wollen? (Mal abgesehen von euren eigenen ;-)

Die sind auch schon ein paar Jährchen dabei, aber ich bin kürzlich nochmal über Leo&the Lineup gestolpert und hab da einen vergnüglichen Nachmittag mit verbracht.

Wen würdet ihr als den "Godfather of Ska" bezeichnen?

Im Ernst jetzt? Antworten da nicht alle das gleiche?


Welche SKA-Webseite würdet ihr den Surfern im Netz besonders empfehlen? Welche Favoriten habt ihr?

Also es gibt ja echt eine sehr vielfältige Szene im Netz zu entdecken, aber derdude-goes-ska.de ist ein sicher ein guter Startpunkt :-)


Was steht an nächsten Projekten/ Konzerten an? Wird es eine neue CD geben? Wann kommt sie raus und was wird auf uns zukommen?

Naja, unsere CD ist ja gefühlt gerade erst erschienen, von daher müssen wir jetzt erstmal schauen, dass wir noch dieses und nächstes Jahr ein paar Konzerte an den Start kriegen, um auch ein paar Stück zu verkaufen. Neue Songs sind aber konstant in der Mahce, da wir mehrere Songschreiber in der Band haben , es wird also sicher auch ein neues Album geben in der Zukunft. Wer uns buchen möchte: info@theupsndowns.de


Sagt doch was ihr wollt :-)

Sheizäää, machma Budda bei die Fischää!