Interview Skamarley

skamarley.de Quelle: skamarley.de

Bandname: Skamarley


Mitglieder (Instrumentenzuordnung): Stefan (Git/Voc), Fabi (Bass), Max (Drums), Heiko (Tromp/Voc), Jay (Tromp), Henne (Posaune)


Durchschnittsalter: 18-27
Gründungsjahr: 2012
Ort/Herkunft: Berlin
Internetadresse: www.skamarley.de
Datum des Interviews: 03.05.2017

 

Die "direkten" Fragen ;-)


Hallo! Mal ein paar Fragen direkt zu euch, wenn ich darf?: Wie würdet ihr eure Musikrichtung als Ska-Band näher charakterisieren?
Eine gute Mischung aus tanzbaren Offbeats und einer ordentlichen Portion Punkrock.


Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?

Wir wollten einfach Ska machen und wollten uns ein Vorbild an der Berliner

Band „BerlinBoomOrchestra“ nehmen. Soundtechnisch wurde es nicht so wie wir dachten und entwickelten schnell unseren eigenen Stil. Übrig geblieben ist die Kombination aus unserem Musikstil und einer namentlichen Hommage an Bob Marley. So kam es zu unserem Namen, Skamarley (zusammengeschrieben).

 

Welchen Song sollte man sich anhören, um eure Musik am besten kennenzulernen?

Aktuell sollte man sich „Es Muss“, von der Platte „Lieber das Bier in der Hand, als die Taube auf dem Dach“, und „Klaus“ und „Weil du Scheiße bist“, von der Platte „Terror und Trompete“, anhören. Beide kann man sich kostenlos auf unserer Bandcampseite anhören und gegen ein kleines
Entgelt herunterladen. Auch wird „Terror & Trompete“ und unser neues Album in Zukunft auf gängigen Musikstreaming-Plattformen zu hören sein.


Hat euch eine Ska-Band /Ska-Persönlichkeit am meisten beeinflußt? 

Wie gesagt war es das BerlinBoomOrchestra, welches aber soundtechnisch nicht mit uns vergleichbar ist. Ansonsten entwickelt sich unsere Musik stetig weiter und hat verschiedene Einflüsse. Wenn man möchte hört man ab und zu Sondaschule, Terrogruppe, die Ärzte, Drunken Skunx oder auch mal Feine Sahne Fischfilet raus.

 

Welches ist euer Lieblingssong/ -CD?

Von uns selbst ist es schwierig. Unsere erste Platte „Lieber das Bier in der Hand, als die Taube auf dem Dach“. Dann natürlich unsere neuen Songs. - Privat und von andren Künstler*innen ist der Musikgeschmack sehr unterschiedlich, so dass man diese Frage eigentlich nicht beantworten kann. Lieblingssongs, Bands oder Alben der einzelnen Bandmitglieder sind unter anderem „Dirty Rice - Mad Caddies“, „Five Finger Death Punch“, „Große Liebe - Skatoons“, „Vielleicht - Madsen“. 

 

Welche Musikrichtung, neben dem SKA, hat euch am meisten geprägt?

Ganz klar guter und poppiger Punkrock. Aber vielleicht auch noch Jazz, Metal oder auch einfacher Rock.

 

Gibt es eine Botschaft, die ihr mit eurer Musik vermitteln wollt?

Wichtig ist uns vor allem der Spaß an der Sache und natürlich immer eine gute und tanzbare Stimmung. Spezifisch politische Themen werden in unseren Songs nicht immer behandelt. Trotzdem ist uns antifaschistisches Engagement sehr wichtig und machen dies auch auf jedem unserer Konzerte deutlich.


Hat SKA für euch auch eine politische Bedeutung?

Ja.

 

Die Fragen zu den Konzerten


Ein paar Fragen zu euren Konzerten: Was waren eure besten und schlimmsten Konzertorte?

Das ist nicht einfach zu beantworten. Eigentlich waren alle auf ihre Art sehr gut. Klar vielleicht war hier und da mal was besser oder schlechter, aber
im Großen und Ganzen haben wir bisher keine schlechten Erfahrungen. Obwohl, eigentlich kann man unsere Konzert im WB13 Berlin besonders positiv hervorheben, da dies quasi unsere Homezone ist und die Stimmung immer dementsprechend gut. Probleme die allgemein manchmal auftreten sind eben launische Techniker oder wenn man viel später auf der Bühne
steht als geplant.


Auf SKA-Konzerten findet man ja wirklich die unterschiedlichsten Typen. Wie würdet ihr euer Publikum charakterisieren?

Sehr gemischt, jung und tanzfreudig.


Was spielt ihr als Zugabe (welchen Song)?

Auch das ist eher unterschiedlich. Meistens „Klaus“ und/oder „Das letzte Bier“ und wenn es die Stimmung zulässt ein eigeninterpretiertes Medley von den Songs, „Pippi-Langstrumpf“, „Mollies da“, „Das Schlimmste“, und „Good Night White Pride.“

 

Gibt es ein verrücktes Erlebnis auf einer Tour, welches erzählenswert ist? 

Eigentlich ist jede Tour einzigartig und feucht fröhlich. Die letzte Auswärtsfahrt, welche wir nach Schmalkalden unternahmen, war besonders lustig, da wir schon sehr früh losgefahren sind und uns auch die Stadt mal angeschaut haben. Auch weil wir Nachts noch zurückgefahren sind und natürlich einer unser Trompeter sein Handy vergessen hat.


Mit welcher Band würdet ihr am liebsten zusammen auftreten?

Gerne würden wir mal mit „The Prosecution“, nochmal „Feine Sahne Fischfilet“ oder mit „Sondaschule“ auftreten.

 

Was mich schon immer beschäftigt, ist die Frage, wie ihr mit Nazi-Skins auf Konzerten umgeht?

Gott sei dank, kam so etwas noch nie bei uns vor. Sollte so ein Extrem-Fall mal auftreten, würde wir mit dem Veranstalter sprechen, warum solche Personen indie Location dürfen und ihn bitten, dass die Person entfernt wird. Im schlimmsten Fall würden wir nicht spielen oder abbrechen.

 

Fragen zur Ska-Geschichte:

Vielleicht noch ein wenig zum Thema Ska-Geschichte?: Es wird häufig von 1-3 Ska-Welle gesprochen. Inwieweit könnt ihr euch damit identifizieren? Was kommt nach der 3. Ska-Welle? Wie seht ihr die Zukunft des SKA?

Wir können uns schwer in die Wellen einordnen, da wir ja eher Ska-Punk machen. Die Frage für die Zukunft des Skas stellen wir uns eher für den Raum Berlin. Gefühlt gab es vor einige Jahren mal ein gewisses Interesse am Ska in Berlin, doch leider lösen sich immer mehr auf, obwohl doch das Interesse an Ska da sein zu scheint. Wir hoffen natürlich, dass sich dieser Bandauflöse-Trend nicht fortsetzt und versuchen unseren Teil dazu beizutragen.


Wie kommt es, eurer Meinung nach, dass sich die meisten jungen Bands entweder in Richtung traditional Ska oder Ska-Punk entwickeln?

An sich können wir wenig dazu sagen. Ska ist ein fröhlich und sehr gut tanzbare Musik. Es macht Laune und spricht auch viel junges Publikum an, da es zum Beispiel nicht dieser dogmatische Schrammel-Gröll-Punk ist.


Warum hat es der Ska so schwer, sich zu etablieren? Ist Ska zum ewigen Schlummerdasein verdammt?

Ska ist nach unsererAuffassung schon immer irgendwie eine Musik der alternativen Subkultur. Dadurch konnte sich die Musikrichtung nicht oder
wenig im Mainstream etablieren. Ska scheint auch nicht ein bestimmtes Klientel zu haben. Ska ist eher Mainstream noch einer festen spezifischen Subkultur zuzuordnen. Ob Ska zum ewigen Schlummermodus verdammt ist können wir nicht sagen, glauben aber, dass der Ska immer ein Nischendasein führen wird. Wir hoffen aber natürlich, dass dies nicht der Fall
bleibt.

 

Schließlich etwas Allgemeines:

Letztlich noch ein paar allgemeine Fragen: Welche Band / Ska-CD würdet ihr den Surfern/Ska-People besonders ans Herz legen
wollen? Mal abgesehen von euren eigenen ;-)
 

Wir würden die leider nichtmehr so einfach erhältliche Drunken Skunx EP aus
dem Jahr 2012 empfehlen. Wenn man den Bandnamen allerdings mal auf YouTube eingibt, kann man in einigen Videos einen guten Eindruck davon bekommen.


Wen würdet ihr als den "Godfather of Ska" bezeichnen?

Unsere Trompeter sagen: „The Real Big Fish“ und „El Bosso und die
PingPongs“. Sonst können wir die Frage nicht sehr gut beantworten.


Welche SKA-Page würdet ihr den Surfern im Netz besonders empfehlen? Welche Favoriten habt ihr?

Wir haben uns leider nie bewusste bekannte oder unbekannte Ska-Pages angeguckt, und können daher keine Empfehlungen geben.


Was steht an nächsten Projekten/ Konzerten an? Wird es eine neue CD geben? Wann kommt sie raus und was wird auf uns zukommen?

Im Herbst wollen wir, wenn alles klappt, unser neues Album raus bringen. Dazu wollen wir auch wieder ein paar Konzerte in Deutschland spielen. Den genauen Termin und Titel können wir heute leider noch nicht preis geben. So viel sei gesagt, die Platte wird mit acht Titeln kommen und mit vielen guten und gänzlich neuen Songs. Unser nächster Gig wird am 13. Mai mit den Bad Nenndorf Boys im Cortina Bob sein. Unsere aktuellen Konzerttermine kann man auf unsere Facebookseite und unsere Homepage einsehen.

 

Sagt doch was ihr wollt :-)

Danke für die guten Interview-Fragen und auch das Interesse an uns. Wir hoffen, wir konnten uns dir und der Leserschaft etwas näher bringen und freuen uns natürlich euch mal auf unseren Konzerten zu sehen.
Wir bringen den Ska, ihr bringt den Pfeffi!