LA KINKY BEAT – Worldclubsound
Sie galten als die Blaupause für Mestizorock aus Barcelona: LA KINKY BEAT.
Sieben Musiker. Rockformation, angereichert mit Percussion und Soundsystem.
Nun sind sie auf nur noch drei Musiker (MATA, CHARLART 58 und WiILLY FUEGO) zusammengeschrumpft, was man auch deutlich dem Sound anhört, wie ich finde.
Allerdings nicht im negativen Sinn. LA KINKY BEAT überraschten 2011 mit einem Dub-Album (Massive Underground) was für mich nicht weniger als das beste Album in diesem Jahr war.
Ich sprach mit dem Gitarristen WILLY FUEGO, über die Entwicklung in der Band und in der Mestizoszene.
W. LA KINKY BEAT steht wie keine andere Band für den Wechsel in der Mestizoszene.
Ihr wart die wohl erfolgreichste Mestizoband Barcelonas. Aber Ihr habt Euch früh von dieser Szene abgegrenzt. Die Texte wurden englisch. Ich wart nie begeistert wenn Ihr in einem Atemzug mit Manu
Chao genannt wurdet
WF..LA KINKY BEAT ist eine Band des Dubs, Drum n Bass und Rock. Gut, die erste CD („Made in Barna“) war mehr Mestizo, aber die Evolution unserer Musik nahm halt schon dort ihren natürlichen Verlauf.
Die neue CD ist ein Schritt vorwärts in die Elektroszene, wir haben mit GAIZA PEREDA (Baskenland) als Produzent der aus dem Drum and Bass Bereich kommt. Er hat uns sehr geholfen, und das Ergebnis ist
eine Arbeit, die auf die Art elektronische Musik basiert, wie wir sie seit langem schätzen
Wir respektieren eine Menge Bands des Rumba und Mestizo, aber
wir haben uns nie als einen Teil dieser Bewegung angesehen.
Wir respektieren viel. und mögen Manu Chao und seine Kreise. In unserer Band spielen Musiker von RADIO BEMBA und wir sind dicke Freunde. Aber MANU CHAO und LA KINKY BEAT sind nicht vergleichbar. LA
KINKY BEAT machen Dub und Drum n Bass live. MANU hat eine ganz andere Formel, die wir wirklich mögen, sie ist aber total verschieden. Unsere Lyriks werden im englischen geboren. Auf ganz natürliche
weise. Aber wer weiß, vielleicht wird die nächste CD in spanisch sein.
W. Wenn ich mir eure Platten seit dem Debut anhöre, scheint es als ob Elektro schon
immer zum LA KINKY BEAT Style zu gehören. „One More time“ hatte schon einige Drum n Bass Elemente. „Karate Beat“ ging mehr in die Jungle-Richtung. Nun Dub. Darüber hinaus sind von den ersten beiden
Alben Remixversionen erschienen. Steckte hinter der Veränderung ein Masterplan oder war es eine natürliche Entwicklung?
WF.: Das war eine Evolution, die ziemlich klar auf unseren CDs rauszuhören ist. Bei „Made in Barna“ haben wir angefangen vereinzelte
elektronische Elemente im Hintergrund einzustreuen.Bei „One More Time“ und „Karate Beat“ drängten diese Elemente immer mehr in den
Vordergrund.Und bei Massive Underground haben wir uns mehr auf Dub und Drum n Bass focusiert.
W.:Ich hatte anfänglich Probleme mit „Karate Beat“, weil man die vielen Musiker, wie ich finde, gar nicht richtig raushört, die an dem Album beteiligt waren. Irgendwie klingt es nach einer
Triobesetzung obwohl ja alle sieben Musiker involviert waren. Für mich war „Karate Beat“ immer ein Hybrid zwischen den „alten“ LA KINKY BEAT aus „Made in Barna-Zeiten“ und den „neuen“ LA KINKY BEAT,
„Massive Underground“ Style.
WF.:Ja, das ist richtig. „Karate Beat“ ist ein Hybrid, hehehe, eine Weiterentwicklung.. Diese CD war ein totales Experiment. Aber wie du schon sagst mit all unseren Mitgliedern.
W.:So ziemlich zur selben Zeit, hat eure Drummer CHARLAT 58 auf seiner Myspaceseite eine Dubsession zu Free download angeboten. Es scheint, dass du und Mata ebenfalls involviert ward. Der Sound ist jedenfalls nicht allzu weit von Massive Underground entfernt.
WF.: Charlart macht dub step live, er ist ein Teil von LA KINKY BEAT und sein Einfluss spiegelt sich natürlich in unserer Arbeit wider. Wir haben unser eigenes Studio wo wir unsere CDS aufnehmen, all unsere Projekte. Von daher besteht immer eine Verbindung.
W.: Momentan wechseln immer mehr Mesitzobands in Richtung Electro. Was glaubst du war der Grund für diese Entwicklung und wer war der Auslöser?
WF.: Die Zeiten ändern sich und die Musik auch. Und mit ihnen erschließen sich neue Wege wie das Internet, wo du dir alle möglichen Spielarten von Musik aus der ganzen Welt anhören kannst jetzt gehen viele Bands diesen Weg. Die Fusion der Soundsystemkultur mit Bands ist ein Ergebnis davon.
W.: Eure Plattenfirma in Barcelona, KASBA MUSIC, hat extra eine Unterabteilung für diesen Sound gegründet (NEW BEATS). Denkst Du dass Ihre Arbeit einen Einfluss auf diese Szene hatte und hat?
WF.: Ja, die Szene expandiert und ändert sich schneller mit der Unterstützung von Firmen wie KASBA.
W.: Momentan tourt Ihr durch Süd-Amerika. Gibt es eine Chance euch 2012 in Deutschland zu sehen?
WF.: Definitiv. Mitte März touren wir erstmal fünfzehn Tage durch Mexico, danach (April-Mal) werden wir in Europa (Holland, Deutschland, Belgien) touren. Fest stehen bereits die Termine am 19.04. in
Bochum und am 20.04. in Lübeck.
Fazit: es tut sich wieder was im spanischsprachigen Raum. Also Augen auf beim Plattenkauf.