Interview: Festival - Ska Delicious (Leipzig)

Grunddaten

 

Festivalname: Ska Delicious

Art: Indoor

Monat des Interviews: Oktober 2019

Interviewpartner: Marcus Langhammer / Björn Zschommler

 

Ort/Stadt: Leipzig

Webadresse: www.tetrete.de

Datum: 11.10.2019

Anzahl Festivaltage: 1

Anzahl der Besucher: ca. 400

Eintritt: Tagesticket ca. 16Euro

Camping: ---

Anzahl bisheriger Festivals: 5

Datum erstes Festival: 30.10.2014

Musikstile: Ska

Anzahl Bands: 3

 

Entstehungsgeschichte und das Festival

 

Wie seid Ihr auf den Festivalnamen gekommen?

Unser kleiner Festivalabend und Ska Musik sind einfach deliziös – also Ska Delicious.

 

Was hat Euch geritten, ein solches Festival auf die Beine zu stellen?

Wir wollten nicht länger auf Konzertanfragen warten, sondern selber was auf die Beine stellen. Außerdem wollten wir die Bands, mit denen wir spielen, gerne selber aussuchen, um neben der Mukke auch ein bisschen ins Gespräch zu kommen.

 

Was ist die Festival-Philosophie?

Sehr gute Ska Musik in einem kleineren, familiären Rahmen. Es sollen alle zusammen, Bands und Gäste, einen schönen Abend zusammen verbringen können. Auf das Miteinander kommt es uns an. Weniger Bands, dafür lange Spielzeiten und minimale Umbaupausen.

 

Wie sieht das Zielklientel aus?

überregional, Fans der Offbeat Musik

 

Wie viele Leute arbeiten bei Euch mit? Wie viele davon ehrenamtlich?

Tetrete besteht aus 12 Leuten. Wir alle machen das ehrenamtlich und teilen die Aufgaben entsprechend innerhalb der Band auf.

 

Was hat sich im Laufe der Zeit geändert?

Die Bands sind auch überregional bekannter geworden. Seit dem Ska Delicious 5 spielen wir im Werk 2 in Leipzig. Die ersten 4 fanden in der Moritzbastei statt.

 

Was waren die bisherigen Topacts? Was ist der kommende Wunschtopact?

Alle bisherigen Bands waren super. Besonders gut gefallen haben uns aber natürlich NoSports oder Berlin Boom Orchester. Dieses Jahr sind wir sehr auf Wisecräcker und Skaos gespannt.

 

Welche Bedeutung spielt Ska- und Reggae-Musik bei Eurem Festival?

Beim Ska Delicious gibt es nur Ska- und Reggae-Musik.

 

Was unterscheidet Euer Festival von allen anderen?

Wir sind kleiner. Dadurch haben wir weniger Bands an einem Abend. Wir versuchen nicht tausende Bands in einen Abend zu pressen, sondern lieber gemütlich einen schönen Abend voller Ska Musik zu verbringen. Die Bands können dadurch länger spielen und die Umbaupausen sind viel weniger als bei größeren Festivals.

 

Habt Ihr schon einmal überlegt, alles hinzuschmeißen?

Die Rahmenbedingungen sind nicht immer einfach. Aber das Ska Delicious kommt von unseren Herzen. Aufgeben ist daher keine Option.

 

Wo liegen die Grenzen des Festivals? Was würdet Ihr nicht machen?

Selber tausende Euros bezahlen, nur damit der Abend stattfinden kann. Das können wir uns nicht leisten. Uns die anderen beiden Bands oder unsere Musik für den Abend aufdiktieren lassen.

 

Gibt es ein besonders verrücktes/lustiges Erlebnis, was Ihr uns erzählen wollt?

Für uns war jedes Jahr verrückt und megalustig. Wir lieben es einfach gemeinsam auf der Bühne zu spielen.

 

Was war die verrückteste Forderung eines Künstlers?

Manchmal stehen in den Verträgen schon lustige Dinge drinnen, z.B. was exakt alles auf er Obstplatte zu liegen hat oder welcher Schnaps bereit stehen soll. Aber meistens ist dann doch nicht so ernst gemeint.

 

Mit welchen Sponsoren arbeitet Ihr zusammen?

Sponsoren im eigentlichen Sinne . keiner. Wir haben eine Kooperation mit dem Werk 2, bei der wir uns Kosten teilen.

 

Die Sponsoren ziehen sich zunehmend aus der Unterstützung der Festivals heraus. Stimmt das? Welche Erfahrungen habt Ihr? Welche Konsequenz hat Eure Erfahrung?

Wir haben nie mit sowas gerechnet.

 

Eines der größten Probleme von Festivalmachern sind die Anwohner. Wie geht Ihr damit um? (Kompromisse?)

Indoor – also keine Probleme.

 

Viele Festivalmacher geben relativ schnell auf, wenn sie merken und sehen, wie viel Arbeit so ein Festival machen kann. Was ist Euer Erfolgsrezept?

Wir teilen uns die Arbeit gut in der Band auf. Jeder hat seine spezielle Aufgabe, egal ob Vertrag, Werbung, Merch etc.

 

Was würdet Ihr einem neuen Festivalmacher empfehlen, wie er an die Sache herangehen sollte? Worauf muss er/sie achten?

Mit Herz herangehen. Und ein bisschen Verstand.

 

Wie fühlt man sich eigentlich, wenn Monate an Vorbereitung beendet und die 1-3 Tage Festival vorbei sind?

Man ist froh und geschafft und freut sich auf das nächste Jahr.

 

Allgemeines und Ausblick

 

Wohin entwickeln sich zukünftig die Festivals? Immer größer? Immer mehr? Umsonst & Draußen oder Tickets? Usw. Wie sieht ein Festival im Jahre 2020 oder 2025 aus?

Keine Ahnung. Es wird wahrscheinlich immer für jeden Geschmack was dabei sein.

 

Es sind zwei Trends zu beobachten. a) reine Genre-Festivals und b) große Mischungen vieler Musikstile. Wie seht Ihr die Entwicklung, den Trend?

Beim Ska wird es wohl beim Genre-Festival bleiben.

 

Wohin entwickelt sich Euer behandelter Musikstil? (Auswirkungen auf das Festival)

An eine Entwicklung weg vom Offbeat ist nicht zu denken. Da bei 12 Leuten aber die unterschiedlichsten Ideen aufkommen, können wir gespannt sein

 

Welche anderen Festivals würdet Ihr den Lesern empfehlen?

Dynamite Ska, This is Ska

 

Was gibt es Neues auf dem kommenden Festival? Was sind die mittel- und langfristigen Ziele?

Natürlich werden neue Bands dabei sein. In den kommenden Jahren werden wir weiterhin versuchen das Budget etwas zu erweitern, so dass auch weiter große, namenhafte Bands mit uns gemeinsam Spielen können.

Wir werden allerdings bei 3 Bands am Abend bleiben.