Webmaster Dynamik Interviews

zum Interview

Auszug:

 

"Miansha/DerDUDE:

Wie sieht die Entstehungsgeschichte aus? Aus welcher Motivation heraus ist die Webseite online gestellt worden?

 

Anne:
Aus Liebe zur Musik, großem Mitteilungsbedürfnis unsererseits und der Hang zur Besserwisserei.


Mieschka:
Ich glaube, es war so, daß es zur Anfangszeit, als wir starteten, keinen richtigen Onlinekalender gab, wo es SKA-Termine gab. Das wollten wir versuchen zu ändern. Daher auch der ursprüngliche Name konzertecke.de. So wird das mir jedenfalls immer erzählt. Aber ich war da ja noch nicht dabei, daher wird das wohl einer der Anderen besser erklären können. A.: Den Online-Ska-Kalender gab´s schon, aber der Rest fehlte halt noch…


Krizn:
Jup, so ungefähr. Wir haben uns eigentlich anfangs soz. in die eigene Tasche gewirtschaftet. (Lässt man mal die Tatsache außer Acht, dass es da gar nichts zu wirtschaften gab) Wir mussten selber immer lange im Netz suchen, bis wir alle für uns interessanten Termine im äußert unübersichtlichen Veranstaltungsdschungel Berlins für die Abendgestaltung gegeneinander abwägen konnten. Ach, früher (seufz) wo doch angeblich alles besser war… Schon scheiße, wenn man den ganzen Abend über die Planung desselben nicht hinauskommt und dann aus Frust an der Tanke landet. Und wenn wir schon so viel Zeit in den weiten des Internets verbringen, warum dann nicht gleich die Ergebnisse sammeln und zwar richtig? Also brav nach dem Motto: Keeps you busy and off the street. Vielleicht war es aber auch ganz anders. Wenn ich jetzt so überlege und mich recht entsinne, war eigentlich Stefan der innovative Geist der ersten Stunde. Ne fixe Idee halt. Der brauchte wahrscheinlich nur irgendeine Möglichkeit, um seine Konzertfotos zu veröffentlichen…äh. Stefan, hab ich mich eigentlich schon mal für deine Idee bedankt? Bisher eine deiner besten. Danke, Alter. Jedenfalls war der Konzertkalender für Berlin der übrigens Ska UND Punk vereinte der Ausgangspunkt. Mit Anne war dann Mestizo auch gleich an Bord."

Grunddaten:

Webportalname:

Voice of Culture

Webadresse:

http://www.voiceofculture.de

Betreiber:

Anne, Krizn, Matthias, Mieschka, Stefan, Uta

Alter (freiwillig):

 

Gastautoren (wenn vorhanden):

Kami, Der Pate, Patrick, Sven

Branche (Fanzine, Mailorder usw.):

Fanzine, Webzine, Radio

Herkunft:

Berlin

Gründungsdatum:

Frühjahr 2003

Musikstile:

Ska, Punk, Mestizo

Regionale Eingrenzung (wenn gegeben):

 

Rubriken:

 

Updateturnus:

Sofort

Monat des Interviews:

Juli

Newsletter bestellen (Turnus):

 

Inhalt I /  Entstehungsgeschichte:

Wie seid ihr auf den Namen der Webseite gekommen?

A: Ewiges Hin-und Her-Überlegen von „konzert-ecke.de“ hin zu „burning boots“, was leider schon an unsere Country-Kollegen vergeben war, zu voice of a culture und dann zur englischen korrekten und besser klingenden Form „voice of culture“…

M: Da war ich noch nicht dabei. Aber ich kann gut damit leben.

K: Och, alle meine guten Ideen wurden einfach nicht genommen. Keiner wollte z.B. „Die Tanztomaten“ heißen. Ich bin übrigens auch der, der für das Aufsehen erregende „a“ am Anfang verantwortlich zeichnet. N’Abend allerseits.

Wie sieht die Zielklientel aus?

K: Boots n Braces, `nen Porkpie auf `m Kopf und Butter in den Knien. Zumindest glauben das recht viele, wenn sie hören, dass wir auch Ska im Programm haben. Ich selber bin da eigentlich gar nicht so spießig. Die Musik macht das Publikum, denke ich … und bin mir der Schlüpfrigkeit meiner Antwort in vollem Umfang schmerzlich bewusst.

M: Puh, Zielklientel? Keine Ahnung. Ich glaube, einfach alle, die offen für Neues sind und die, die unseren (natürlich guten) Musikgeschmack teilen und sich darüber informieren wollen.

Wie sieht die Entstehungsgeschichte aus? Aus welcher Motivation heraus ist die Webseite online gestellt worden?

A: Aus Liebe zur Musik, großem Mitteilungsbedürfnis unsererseits und der Hang zur Besserwisserei.

M: Ich glaube, es war so, daß es zur Anfangszeit, als wir starteten, keinen richtigen Onlinekalender gab, wo es SKA-Termine gab. Das wollten wir versuchen zu ändern. Daher auch der ursprüngliche Name konzertecke.de. So wird das mir jedenfalls immer erzählt. Aber ich war da ja noch nicht dabei, daher wird das wohl einer der Anderen besser erklären können.

A.: Den Online-Ska-Kalender gab´s schon, aber der Rest fehlte halt noch…

K: Jup, so ungefähr. Wir haben uns eigentlich anfangs soz. in die eigene Tasche gewirtschaftet. (Lässt man mal die Tatsache außer Acht, dass es da gar nichts zu wirtschaften gab) Wir mussten selber immer lange im Netz suchen, bis wir alle für uns interessanten Termine im äußert unübersichtlichen Veranstaltungsdschungel Berlins für die Abendgestaltung gegeneinander abwägen konnten. Ach, früher (seufz) wo doch angeblich alles besser war… Schon scheiße, wenn man den ganzen Abend über die Planung desselben nicht hinauskommt und dann aus Frust an der Tanke landet. Und wenn wir schon so viel Zeit in den weiten des Internets verbringen, warum dann nicht gleich die Ergebnisse sammeln und zwar richtig?  Also brav nach dem Motto: Keeps you busy and off the street.

Vielleicht war es aber auch ganz anders. Wenn ich jetzt so überlege und mich recht entsinne, war eigentlich Stefan der innovative Geist der ersten Stunde. Ne fixe Idee halt. Der brauchte wahrscheinlich nur irgendeine Möglichkeit, um seine Konzertfotos zu veröffentlichen…äh. Stefan, hab ich mich eigentlich schon mal für deine Idee bedankt? Bisher eine deiner besten. Danke, Alter. Jedenfalls war der Konzertkalender für Berlin der übrigens Ska UND Punk vereinte der Ausgangspunkt. Mit Anne war dann Mestizo auch gleich an Bord.

Was hat sich im Laufe der Zeit geändert?

M: Naja hauptsächlich vielleicht, daß wir uns für immer mehr interessierten und irgendwann auch Interviews und CD-Reviews mit reinnahmen. Mein Traum war es ja immer, ein Printzine zu machen. Und das haben wir jetzt auch in die Tat umgesetzt. Wobei wir aber beides, denke ich, gleichberechtigt behandeln.

K: Ganz nebenbei, aber das hat eigentlich gar niemand gemerkt, hat auch gar nicht wehgetan, haben wir schnell noch die Berliner Grenzen gesprengt. Nur die Konzerttermine sind nach wie vor auf den Berliner Raum beschränkt, dafür aber sehr ausführlich mit Nightern und anderen szenerelevanten Veranstaltungen. Wir haben uns bisher immer stetig erweitert und ich glaube, das kann ruhig noch so weiter gehen. Das jüngste Kind ist unsere Radiosendung. Außerdem ist der Kontakt und die Zusammenarbeit zu den anderen „Protagonisten“ der „Szene“ immer enger geworden. (Boah gleich zwei Wörter in Gänsefüßchen in einem einzigen Satz!) Das ist eigentlich auch eins der schönsten Dinge.

A: Ändern tut sich eigentlich ständig etwas, bzw. sagen wir mal, wir schreiten stetig voran. Mit der Zeit ist eine ganze Menge hinzu gekommen, angefangen bei den Änderungen de Webdesigns hin zum Guestbook, den News und der Zusammenlegung des Party-/Konzertbereichs und unserem neuen Online-Kaufhaus mit CD´s Berliner Bands.

Welches sind die Top-Rubriken?

K: Damit meinst Du jetzt vermutlich die Onlineausgabe. Das ist bei uns ein bisschen schwer zu trennen. Online sind Interviews und Plattenkritiken und die Termine die am meisten frequentierten Bereiche.  

Was unterscheidet das Webportal von allen anderen?

A: Ganz klar, der grandios investigative Journalismus, Diskussionen im Guestbook, die nur die Hälfte der Leser verstehen, und last but not least: Die Mischung aus Ska, Punk und Mestizo!

M: Wie bei fast allen anderen Onlineportalen, lässt sich, speziell auch mit der Musik, die wir unter die Lupe nehmen, kein Geld verdienen. Das wissen wir auch und daher können wir ganz unvoreingenommen an die Themen ran gehen, die wir uns aussuchen. Wir müssen nicht daran denken: „Oh, diese Platte besprechen wir jetzt mal gut, weil dann das Label auch eine Anzeige bei uns schaltet“ oder so. Desweiteren sind wir wohl auch die Chaotischsten. Wir ändern ständig unseren Namen, werkeln ewig an einem Besseren Design und löschen dabei Datenbanken…. Ne, mal im Ernst. Wie sind 6 verschiedene Leute, die sich jeweils auf ihr Themengebiet spezialisiert haben. Angefangen über die einzelnen Musikstile über die Fotos und der Webpflege bis hin zum Design des Heftes. Es geht viel hin und her bei uns und wir gehen mit unseren Meinungen nicht immer konform. Aber gerade diese Anstachelung untereinander treibt uns immer wieder an, noch kreativer zu sein. Da fließen auch mal Tränen. Hehe. Aber mit den Ergebnissen können wir dann meist alle leben. Und das ist, glaube ich, nicht bei allen Websites der Fall. Und außerdem gibt es von uns, wie gesagt, auch eine Printausgabe.

K: Das wird ja immer gern gefragt. Dreist wie ich bin, erlaube ich mir glatt ein astreines Ausweichmanöver. Ich seh’ das eigentlich so: Die Musik(Bewegung) mit der wir uns beschäftigen, ist ja rein finanziell nicht gerade der Wonneproppen. Jetzt muss man sich fragen, warum die Musik sich dann trotzdem vehement hält (ich meine vor allem Ska und Punk) und nicht einfach in den staubigen Archiven der Medienkonzerne verschwindet. Das verdanken wir der Szene und genau dazu gehören wir. Nicht weil wir besonders cool sind oder weil wir uns so wahnsinnig gut auskennen, sondern schlicht, weil wir was tun dafür. Jeder der mitmacht ist herzlich willkommen, zumindest wenn’s nach mir geht. Je mehr Stimmen desto bunter wird das Bild und desto besser funktioniert die Szene. Ich möchte mich hier also gar nicht so sehr im Kontrast mit anderen wie-auch-immer-zines darstellen, sondern (so laut ihr jetzt auch „Phrasendrescherei!“ schreien werdet) in den Gemeinsamkeiten. Der Unterschied kommt von ganz allein; durch den Schreibstil und den jeweiligen Standpunkt des Autoren zum Beispiel. Es sei denn man schreibt ab, und das tun wir nicht. Ehrlich. Wir sind nun mal nicht Mainstream, darüber beschwere ich mich übrigens gar nicht, nicht dass das jetzt jemand falsch versteht, und das heißt, irgendwer muss die Medienarbeit machen. Und dann am besten auch noch ohne die ganzen schmierigen Ekligkeiten, die im Mainstream immer mitgedacht werden müssen. Ja da zögern wir doch nicht lange…

Woher bezieht ihr eure Informationen?

M: Teils aus den Interviews, die wir führen, Recherchen im Netz, anderen (Print)Fanzines, Gespräche mit Musikerkollegen aus Berlin. Gerüchte, ….

K: Mitternachts am Bahnhof von Gestalten in langen Trenchcoats…

A: Mittlerweile vieles durch Mund-zu-Mund-Propaganda, Newsletter, aus dem Netz, Infos von Bands und Labels selbst…

Gibt es einen Onlineshop? Wenn ja, was gibt es da?

M: JA. Seit Neuestem. Dort gibt es unser Heft. Und…

K: Drei Ausgaben davon sogar und außerdem kann man sich Platten bestellen. Die sind logischerweise nicht von uns, sondern von Bands aus der reich bestückten Berliner Szenegemeinde. Daran verdienen wir übrigens nix. Ich kann also mit gutem gewissen dafür Werbung machen.

Wie teilt ihr euch die Aufgaben?

M: Oh, da habe ich oben wohl schon vorgegriffen. Wie gesagt. Einer für Punk, eine für Mestizo, zwei, drei für Ska, einer für die Homepage, einer für die Fotos und eine für das Design der Printausgabe. Wobei man sich da aber auch mal Aufgabenübergreifend hilft und unterstützt. Außerdem haben wir auch ab und an mal einen Gastschreiber am Start.

Persönliches:

Welches ist eure Lieblingsrubrik?

A: Ganz ehrlich, Mestizo und Interviews. Und Krizn´s Nachwort im Print.

M: Och eigentlich alles. Sonst würden wir das ja nicht mit reinnehmen.

K: Ich mag das Impressum.

An was arbeitet ihr gerade?

M: Viele Interviews. Da muss man immer aufpassen, was online kommt und was in die Printausgabe. Ich habe noch so viele Fragen an veschiedene Bands, daß ich manchmal gar nicht hinterherkomme. Dazu ständig CD-Reviews und so weit. Ich würde eigentlich auch gern mehr wirklich journalistisches machen. Sowas wie eine feste Kolumne oder einen wirklich fundierten Bericht. Aus o.g. Gründen fehlt mir aber dafür oft die Zeit.

K: Es wird vermutlich Anfang September so eine Art Nord-Süd- Reunion Konzert geben, das ist aber noch alles streng geheim. Ich kann schon mal soviel verraten, dass The Riot Device aus München, die letztes Jahr im Schokoladen einen fulminanten Überraschungsgig gelandet haben vermutlich irgendwas mit der Sache zu tun haben werden. 

A: Massen an Interviews und gerade auch wieder an vielen CD-Reviews. Nebenbei versuch ich gerade meine gesammelten Erlebnisse Barcelona`s zu Papier zu bringen.

Was ist euer Lieblingsmusikstil?

A: Den gibt´s nicht, von daher kosmopolite und globale Ethnofusion mit Beat und Sabor

M: Gut, daß Du da die Anne gefragt hast. Wir haben uns in letzter Zeit ewig einen Kopf darüber gemacht, das Wort >> Mestizo << besser zu erklären. Sind jetzt aber doch dabei geblieben. Dann sind wir eben Trendsetter… Hehe. Lieblingsmusikstil? Ach da gibt es Vieles. Bei mir dreht sich natürlich viel um Punk. Aber ich kann mich auch mit vielem Anderen anfreunden. Auch mal Liedermacher und so.

K: Ska, Rocksteady, Reggae. Perverser Weise vor allem die Neotraditional Schiene. Nie war Fragen beantworten so einfach.

Was verbindet euch im Offline-Leben mit eurer Musikszene?

A: zuviel…

M: Ja eigentlich alles.

K: Genau. Das bedingt sich gegenseitig. Ganz nebenbei: Sobald die PCs heruntergefahren sind, wird Stefan zu Dr. Feel Good und legt ganz famose Mukke auf. Man kann ihn regelmäßig auf der Ska Beats International Party besuchen.

Viele Webmaster geben relativ schnell auf, wenn sie merken und sehen, wie viel Arbeit so eine Seite machen kann. Was ist euer Erfolgsrezept?

M: In dem man sich Nächte um die Ohren schlägt und versucht, die Fehler auszumerzen, die man vorher gemacht hat. Und eben Spaß an der Sache.

K: Wir versuchen die Lasten aufzuteilen. Außerdem schicken wir täglich drei Postkarten mit den Worten „Du bist so geil!“ an Matthias.

Habt ihr schon einmal überlegt, alles hinzuschmeißen?

A: Es gab zwischenzeitliche Schwächeanfälle, aber die wurden durch ständig neue Ereignisse überrollt…

M: dito.

Wo liegen die Grenzen der Seite? Was würdet ihr nicht online setzen?

M: Sachen, mit denen wir uns überhaupt nicht identifizieren können. Damit meine ich jetzt nicht Musik, die uns nicht gefällt. Das kann man immer noch so schön verreißen, was wir eh zu selten tun. Was das aber jetzt genau sein soll, kann ich auch nicht sagen. Da fällt mir momentan gar nichts ein. Wir haben einfach eine Vorstellung davon, was wir machen und da stellt sich die Frage gar nicht. Vielleicht Sachen, die exklusiv für das Printzine sein sollen.

K: Also bitte Mieschka, wo bleibt denn die Phantasie. Mir fällt da gleich eine ganze Reihe an Dingen ein, die ich nicht online „senden“ würde. Zum Beispiel würde ich keinen unkommentierten Quelle-Katalog online stellen. Ich würde auch nicht darüber berichten, wenn sagen wir mal, der Kerl, der sich Ratzes Golf geschnappt hat, sich damit ein Spiegelei brät. Sachen gibt’s. Dann natürlich alles, was mir persönlich auf meinem Weg zur Weltherrschaft hinderlich sein könnte. Ich würde nie und nimmer Scheiß Fäkalausdrücke verewigen und öffentlich darüber herziehen, dass immer mehr ältere Mitmenschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln schamlos sitzen bleiben, wenn hilfsbedürftige Jugendliche einsteigen. Ganz nebenbei würde ich auch nie ein Foto von uns allen auf das Cover unserer zweiten Printausgabe drucken, aber wir wollten ja bei der Onlineseite bleiben. Ach was ich nicht alles nicht tun würde, aber ich glaube ihr wollt eher so was hören: Natürlich lassen wir uns vom PC-Hammer immer wieder mal gerne auf die Finger klopfen und fangen an zu schreien, wenn dumme Menschen dummes Zeug bei uns unterbringen wollen. Wer nicht kapiert was ich meine, soll eben warten bis er schlau wird. Eine ganz besondere Ehre möchte ich an dieser Stelle dann noch unseren „Freunden“ von der Anti-Deutschen-Fraktion zukommen lassen: Ihr werdet extra genannt, weil ich euren Mist auf unserer Seite nicht hören will. Das wird selten genug gesagt, und deshalb sag ich’s jetzt.     

Inhalt II / Allgemeines und Ausblick:

Was sagt ihr zu den gesetzlichen Regelungen (Urheberrecht) in Bezug auf Veröffentlichungen von Songtexten oder Songs auf Webseiten?

M: Ich habe mitbekommen, daß es da wohl eine Diskussion gibt. Mir ist das ziemlich egal. Wenn das Enthusiasten sind, die sich gern die Arbeit machen, Texte aus Booklets abzutippen (Was ja immerhin voraussetzt, daß sie sich das Album gekauft haben, was ja auch schon mal was ist, in der heutigen Zeit) sollen sie das ruhig tun. Ich hab zwar nie den Sinn davon verstanden. Aber gut. Ich spiele ja selbst in einer Band und vielleicht hilft es ja, daß man ein bisschen bekannter wird. Kann ja sein. Wenn damit aber jemand Geld machen will, kann ich die oder den Künstler verstehen, der das nicht will. Das muss man dann mit denen abstimmen. Desweiteren kann ich auch verstehen, wenn die Texte, die vielleicht manchmal Doppeldeutig sind, in einem ganz anderen Zusammenhang veröffentlicht werden. Z.B. auf Naziseiten. Dann hätte ich damit auch ein Problem. Vor allem auch, wenn man sich nicht dazu äußern kann.

K: Ich sehe durchaus den Service in Lyrics Sammlungen, zumal bei weitem nicht in jeder Originalplatte die Texte abgedruckt sind und man ja schon gerne wissen möchte, was zum Teufel die da jetzt wieder singen. Wer aber Geld damit machen will, der soll auch Gebühren dafür bezahlen. Ansonsten wird mir die Engstirnigkeit der sog. Musikindustrie auch in dieser Hinsicht wieder unbegreiflich. Überlegen wir mal. Was machen denn die Leute, wenn sie Songtexte veröffentlichen, oder Onlineradio Shows zusammenstellen? Das ist Promotion-Arbeit. Die machen deren verdammten Job und das auch noch ganz ohne dafür bezahlt zu werden. Dass sich mit CD Verkäufen nicht mehr viel Geld machen lässt, ist einfach eine Tatsache, die so langsam eingesehen werden könnte. Schwarzbrennerei sollte deshalb natürlich nicht einfach legalisiert werden, das will ich damit nicht sagen. Aber dass die GEMA ihre Finger auch dann nicht zurückzieht, wenn den Bands nicht geschadet sondern geholfen wird, ist schon ganz schön frech. Ich bin dafür, dass der Urheber auch die Entscheidung über das Urheberrecht haben sollte. Klingt ja auch so schön logisch.  

Wohin entwickelt sich euer behandelter Musikstil?

A: Meiner definitiv in den Party- bzw. Dance-Bereich, ohne jedoch die weltlichen Einflüsse über Bord zu werfen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen, tanzbaren Sachen. Und wenn man jeden Band schon dreimal gesehen hat, muss auch mal wieder was Neues kommen. Ich find´s faszinierend, was heutzutage alles in Verbindung mit elektronischer und traditioneller Musik angestellt werden kann.

M: Keine Ahnung. Wie gesagt, ich bin eigentlich immer relativ offen für Neues.

K: Ich bleibe beim Ska, denke ich, aber der wiederum bleibt nicht da wo er ist. Und das ist gut so. Ich habe das Gefühl, dass der überwiegende Trend so eine Art Globalisierung ist. Wenn man sich solche hochinteressanten Bands wie Athena aus der Türkei oder Markscheider Kunst aus St. Petersburg anschaut, bekommt man schon einen recht guten Eindruck davon, was alles möglich ist in dieser immer wieder als monoton verschrienen Offbeat Welt. Außerdem freue ich mich auch über den zur Zeit weiter in Schwung kommenden Trend, dass immer mehr Bands den good old Skatalites style Ska wieder aufgreifen und daraus höchst interessante Extrakte ziehen. Eine meiner spannendsten Neuentdeckungen ist z.B. der Furillo Nachkomme Baby Love & The Van Dangos. Boah, über die Frage könnte man drei Seiten schreiben, aber das lässt sich bei ein, zwei Bier viel besser klären. Wenn ihr mal in Berlin seid…   

Musikwebmaster stecken in einem permanenten Dilemma, Musik subjektiv in Worte zu fassen. Die ein oder andere natürliche, deskriptive Schublade bleibt da kaum aus. Wie geht ihr damit um?

A: Manchmal mehr schlecht als recht…Ich bin aber ständig auf der Suche nach neuen Beschreibungsformen…

M: Geht mir genauso. Manchmal reicht es aber auch zu sagen: „Das ist geil“ oder „Das ist scheiße!“.

A: „Geil“ ist das absolute Überwort in Bezug auf „geile“ Bands.

K: Ach, ich hab da eigentlich weniger Skrupel. Man muss es eben benennen um überhaupt darüber reden zu können. All die Bands, die sich so schwer tun mit diesen Schubladen, die soo viel Wert auf ihren ganz persönlichen individuellen Stil legen, sind letzten Endes doch darauf angewiesen, dass sie die richtigen Leute erreichen. Der Glaube daran, dass Künstler quasi als Genies agieren und alles völlig neu und aus sich selbst heraus schaffen, ist doch schon seit fast 200 Jahren überholt. Alles was auch Musiker machen können, ist Versatzstücke auf ihre eigene Art und Weise zusammenzumischen. Dabei werden sie immer auf die eine oder andere Art Ähnlichkeiten zu bereits vorhandenen Kulturgütern produzieren. Den Vergleich damit müssen sie wohl oder übel grollend über sich ergehen lassen. Was man natürlich nicht machen darf: Jemandem so eine Schublade einfach überstülpen und wenn’s nicht passt, so lange nachprügeln bis das Kind im Kasten sitzt. Jeder der in seiner Schulzeit einmal erlebt hat wie hilflos der Klassenkasper vor sich hinzappelte, nachdem er von den Rabauken aus der letzten Reihe in den Mülleimer gedrückt wurde, wird das Geschrei der Bands nachvollziehen können, wenn sie das Gefühl haben, so behandelt zu werden. Letzten Endes regiert aber auch bei der Musik der Geschmack und wenn für mich die Toasters nach Ska und nicht nach Punkrock schmecken, dann kann immer noch einer daherkommen und mir vorwerfen, ich hätte mir meine Zunge verbrannt und mir damit jegliche Objektivität verdorben. Dann lässt sich ein wunderbares Kochduell draus machen. Und dann macht Musik und das Schreiben über Musik auch Spaß.  

Wie sieht die Musik-Online-Welt in 10-15 Jahren aus? Wohin geht der Trend?

A: Musikalisch gesehen Elektro gemischt mit allem was schon seit Jahrzehnten existiert, und alles gemischt mit allem was schon seit Jahrzehnten existiert…Onlinemäßig sind die Blogs auf dem Formarsch. D.H. weniger Gefeile am Text und schnellere Informationen.

M: Wenn Du Webzines meinst, dann genau wie heute. Es werden neue Leute kommen. Es werden wieder welche gehen. Das ist genauso wie bei Printzines. Wenn das Internet nicht auf irgendeine Art eingeschränkt wird, kann ja jeder machen, was er will. Und das ist auch ok so.

K: Ich glaube mal aus dem blauen heraus, dass sich noch mehr über die multimedialen Möglichkeiten des Internets abspielen wird. Offizielle MP3 Börsen werden irgendwann die einzige Konkurrenz zum Vinyl sein, aber das Vinyl wird seine Kräfte zu einem letzten verzweifelten Schlag neu formieren und durch einen fies kalkulierten Flankenangriff für die Rettung der Menschheit sorgen.

Oder: Wenn sich die Rechner- und zugleich die Datenübertragungsleistungen so weiterentwickeln (Ich denke da z.B. gerade an ultraschnelle Informationsübertragung per Laser) dann wird sich natürlich auch der Webspace mit verändern. Vielleicht lädt man sich gar nichts mehr „herunter“, sondern spielt alles aus riesigen Datenbanken ab und bezahlt dafür so eine Art GEZ Gebühr an die weltweite GEMA, die das Geld sofort in chemische Kampfstoffe investieren und selbst kurz vor dem Supergau auf den Jupiter aussiedeln wird. Ich glaube das ist so ziemlich deren wahrer Plan. Und ich werde dann die Weltherrschaft ergreifen, weil ich durch meine außergewöhnlich fiese Pollenallergie als einziger rechtzeitig genau die richtigen Antikörper gebildet habe. Alleine regiert sich’s zwar leicht aber auch unschön und so werde ich eine Einmann Band aufmachen und als erster Musiker, der völlig schubladenfreie Musik machte, in die Geschichte eingehen. Wer sollte mir auch widersprechen.       

Was würdet ihr einem neuen Musik-Webmaster empfehlen, wie er an die Sache herangehen sollte? Worauf muss er/sie achten?

M: Datenbanken zu sichern.

Wo surft ihr sonst noch rum? Innerhalb und außerhalb eurer Musikszene?

A: www.radiochango.com, www.crammed.be, www.amazon.de, www.ebay.de

M: www.plastic-bomb.de, www.wasteofmind.de, www.bockwurschtbude.de, diverse Labelseiten, billigertelefonieren.de und solchen Kram.

K: www.berlin-ska.de, www.brennweite.net, www.allska.de, www.flyingska.tk, die unendlichen Weiten der Vereinigten Bandhomepages, u.a. ein paar Mailorder und Ebay natürlich und noch was ganz anderes: www.diefacette.net

Gibt es so was wie eine Konkurrenz unter den Musik-Webmastern?

M: Aus meiner Sicht nicht. Und wenn doch, dann belebt es halt die Musikszene. Und das ist ja schließlich unser Anliegen. Jetzt mal Noneline (Wortschöpfung unserer Uti) gesehen, stelle ich auch gern mal Interviews, die bei uns nicht ins Heft kommen können (Aus Platzgründen o.ä.) auch anderen Heften zur Verfügung. Wie gesagt, wir verdienen ja eh nichts. Und unsere Egos sind eh schon groß genug, daß wir damit klar kommen, wenn woanders ein Interview mit einer Band früher erscheint oder so. Oder über uns eine schlechte Review geschrieben wird. Solange sie ernst gemeint und konstruktiv ist, hilft sie uns ja auch weiter.

Was steht Neues auf der Webseite an? Was sind die mittel- und langfristigen Ziele?

M: Ach, wie haben da ständig Gedanken, die wieder verworfen werden, wieder aufgenommen werden und so weiter. Wenn es die Zeit zulässt, setzen wir das dann auch um.

K: Tja Website. Mhh, mir fällt gerade ein, auch wenn’s nicht direkt hierher passt, dass wir beständig damit beschäftig sind, den Bekanntheitsradius unseres Printmagazins zu erweitern. Da suchen wir immer nach Läden und Leuten, die Bock haben, das Heft in ihrer Stadt weiterzuverkaufen. Für den Wiederverkäufer kostet das Heft bisher nur 1 Euro, das heißt ein Drittel des Erlöses geht an ihn.  

 

 

Sagt doch, was ihr wollt! Kommentare und Anmerkungen von euch.

M: Danke für das Interview und die interessanten Fragen. Mach weiter so, denn auf Eure Seite habe ich auch des Öfteren einen Blick.

K: Na Mieschka, da haste was gesagt. Genau. Den Dude hätt ich drei Fragen weiter oben natürlich auch hingeschrieben, wenn das nicht so gewirkt hätte als wollte ich schleimen (schleim!)

A: Damit wär dann ja alles gesagt. Danke und bis zum nächsten Mal.