Freedom Sounds Festival 2. und 3. Mai 2014 in Köln Freedom Sounds Festival 2. und 3. Mai 2014 in Köln

Revival Pressure

 

Es tut sich was in der Skaszene, denn einige der interessantesten Protagonisten der „goldenen Jahre“ um 1990 Jahre sind wieder aufgetaucht. Bim Skala Bim aus Boston waren Pioniere der amerikanischen Third Wave Bewegung und prägten Bands wie die Mighty Mighty Bosstones, Dropkick Murphys oder Jaya The Cat. Im Frühjahr kehren Bim zurück auf Europas Bühnen, mit neuem Album und in Originalbesetzung.

 

Auch in London brodelt es. The Trojans veröffentlichen mit „Smash It!“ ein brandneues Album, das alles vereint, was den wilden Gaelic Ska der Trojans so einzigartig macht. Ebenfalls aus dem Winterschlaf erwacht sind Maroon Town. Ihr Mix aus Ska, Reggae, Rap und lateinamerikanischen Rhythmen war in den späten 80ern Jahren bahnbrechend und klingt auch heute noch knackig und frisch. Weitere Londoner Urgesteine wie Potato 5 und 100 Men arbeiten ebenfalls an ihrem Comeback.

 

Maroon Town, The Trojans - verstärkt um die jamaikanischen Veteranen Vin Gordon und Eddie Tan Tan Thornton, den man zuletzt bei Kitty, Daisy & Lewis gehört hat - und Bim Skala Bim werden allesamt am 2. und 3. Mai beim Kölner Freedom Sounds Festival spielen, um ihr neues Material live vorzustellen. Außerdem dabei: Die Rocksteady-Legenden Keith & Tex, Pannonia Allstars Ska Orchestra und viele andere.

 

PC

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Aus für Übersee Records

 

Das Hannoveraner Label schloss die Tore Ende des Jahres 2013.

 

Bereits im November kündigte Henning Stoppel per Newsletter das Aus des charmanten und alternativen Labels zum Ende des Jahres an. Stoppel: „Wir haben fast 13 Jahre Herzblut, Arbeit und Geld in die Übersee Idee gesteckt. Aber es hat leider nicht sein sollen ...ˮ

 

Über ein Jahrzehnt fütterten die begeisterten Labelmacher die Fans mit allem was an Punk-Rock und Latin-Folk-Ska insbesondere aus Lateinamerika zu empfehlen war. Sicherlich auch ein Grund dafür, dass diesen Bands überhaupt die ein oder andere, gutbesuchte Tournee ermöglicht wurde. Mittlerweile sind auch hierzulande südamerikanische Protagonisten in aller Munde und erfreuen sich größter Beliebtheit.

 

Stoppel auch mit einem lachenden Auge: „... immerhin haben wir schon einen Fußabdruck hinterlassen - vorher kannte niemand Panteón Rococó, Karamelo Santo, No Te Va Gustar, Doctor Kapula, Abuela Coca & Co. Wie oft wir betonen mussten, dass die Jungs nicht mit Panflöten in der Fußgängerzone stehen - und dann spielen sie schließlich doch mit den Toten Hosen und Die Ärzte und auf allen großen, europäischen Festivals ...ˮ

 

Sechs prallgefüllte Compilations machten immer wieder neugierig, welche neuen Entwicklungen aus Übersee zu beobachten sind. Neben der Freude, die Szene und den Austausch sehr positiv beeinflusst zu haben, bleibt auch die ernüchternde Einsicht, dass die Zeiten sich wandeln und mit reinem CD-Verkauf kaum Essen und Miete, geschweige denn eine Familie ernährt werden kann.

 

Stoppel: „Vinyl ist gefragt, aber leider teuer. Downloads und das Zwischenformat CD sind tot! Leider ist umsonst halt um die Ecke und es kaufen einfach nicht mehr genug Fans die Scheiben. Da stimmt mich schon traurig.ˮ Die Diskussion, was mit den ganzen kleinen und großen Labels in Zukunft passiert darf eröffnet werden.

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