Gossips im Dynamite Magazin 2010
Amerikanischer Ska-Punk auf Deutschlandtour: Reel Big Fish *
Die 1992 gegründete Band aus Orange County (Kalifornien) blickt auf eine stramme Entwicklung zurück, die allerdings auch von zahlreichen Mitgliederwechseln (u.a.
Rausschmissen) begleitet wurde. Neben dem ein oder anderen amerikanischen Charthit, wie z.B. „Where Have You Been“ (2002), waren sie auch mit der Filmmusik zu „Die Sportskanonen“ präsent, indem sie
den a-ha-Hit „Take On Me“ coverten (1996). Insgesamt blickt die Band, von deren Gründungsmitgliedern eigentlich nur noch Sänger und Gitarrist Aaron Barrett übrig ist, auf satte 7 Studioalben und ein
Livealbum zurück. Die Neueste von insgesamt 4 Compilations wurde im Juli 2010 veröffentlicht und trägt den Namen „A Best Of Us For The Rest Of Us“. Und diese Scheibe tragen sie auch im Gepäck, wenn
sie im Februar 2011 in Deutschland auf Tour gehen. Mal abgesehen von der Diskussion, wie viel Offbeat eine Musik braucht, um sich Ska-Punk zu nennen, ist es in jedem Falle wert, sich auf einer der
nur 6 Gigs zu begeben. Es wird eine furiose und rasante Bühnenshow geben, die die unverwechselbare Musik der Reel Big Fish begleitet. Textlich wie musikalisch immer auch etwas ironisch und mit mehr
oder weniger feinem Humor gespickt. Typisch amerikanischer Ska-Punk von professionellen Musikern, die ihr Handwerk verstehen. Auch ein Grund, warum sie in einem Atemzug mit The Toasters, Sublime oder
The Mighty Mighty Bosstones genannt werden.
11.02.2011 KUZ Sägewerk, Neukirchen
12.02.2011 Wagenhallen, Stuttgart
13.02.2011 Ampere, München
14.02.2011 Magnet Club, Berlin
15.02.2011 Grünspan, Hamburg
16.02.2011 Luxor, Köln
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Westend Ska: The Quicksteps *
Es gibt nur wenige Ska-Bands, die die Wellen des Lebens und der musikalischen Entwicklung so gut überstehen wie die The Quicksteps aus Aachen. Immer wieder wurde es still um sie, und plötzlich waren sie wieder da. Gerüchte über häufige Sängerwechsel – sage und schreibe 5 hatten sie seit der Gründung 1999 im Aufgebot – läuteten schon öfters ein gedachtes Ende ein. Nach den Veröffentlichungen „Move!“ (2002) und „Trapped“ (2004) wurde es erst einmal recht ruhig um den 2-tone-lastigen, schnelleren Ska der “Alemannen”. Aber nur scheinbar. Denn die Band hat einen sehr guten Stamm an aufrechten und engagierten (Ska-)Musikern, die das Projekt The Quicksteps immer wieder mit neuem Leben füllen. Im Hintergrund zieht Martina, die einzige Frau im Team, die Fäden, um das musikalische, geballte Testosteron auch organisatorisch im Zaum zu halten und neue Wege aufzuzeigen.
Das aktuellste Lebenszeichnen ist ein neuer Silberling, der im Januar 2011 heraus kommt. Mit „Gonna Run“ wird eine neue Runde der derzeit 11 Musiker eingeläutert, die
live bereits weit über den westdeutschen Tellerrand hinaus geschaut haben. Vorgestellt wird die Scheibe auf der CD-Release-Party am 21. Januar 2011 im Jakobshof in Aachen. Unterstützung erhalten die
Westend-Jungs von der Band Coconut Butts (Ska-Punk/AC) sowie der Johnny Reggae Rub Foundation (Ska-Reggae-Trash Acoustic/Köln). The Quicksteps gehören zu den Live-Bands, die man schwerlich
vergisst. Anschauen und mit den sympathischen Jungs Party feiern, die auch wenig Berührungsängste besitzen, ist da schon fast eine Pflicht.
DerDUDE
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Bühnen-Ska-Punk aus Hamburg: The Skatoons *
Die Jahre um die Jahrtausendwende 2000 waren eines der reichsten, was die Neugründungen von Ska-Bands u.a. in Deutschland mit sich brachte. Schon fast magisch schossen
die Ska-Bands zwischen den Jahren 1995 und 2003 aus dem Boden. Sie machten sich an ihre spannenden Projekte und warfen ihre musikalischen Offbeat-Ergüsse live in die Musik-Läden. Oft ohne je eine CD
herausgebracht oder gar ein Studio gesehen zu haben. Zu dieser Richtung von Projekten gehört, in gewisser Art und Weise, auch die sehr umtriebige und erfolgreiche Band The Skatoons aus
Hamburg.
Gegründet 1999 spielten sie, nun aktuell mit 10 Bandmitgliedern, weit mehr Konzerte als manch Band mit wesentlich mehr Alben. Ganz ohne Veröffentlichungen geht es natürlich nicht, denn in 11 Jahren fanden zumindest 3 Alben den Weg in die Pressen: Das Debütalbum „Einmal Ska und zurück“ (2003), gefolgt von „Am Arsch die Räuber“ (2007) und schließlich 2010 „High Noon am Hansaplatz“. Nicht weniger als 12 Samplerbeiträge habe sie des Weiteren vorzuweisen! Die überwiegend deutschsprachigen Texte werden von einem eindeutigen, musikalischen Ska-Punk ummantelt, der auch mal spitz die E-Gitarren sprechen lässt. Auffallend ist die Band auch wegen ihrer sehr professionellen und stetigen Onlinepräsenz (Webseiten, Foren, Newsletter usw.). Nicht zuletzt könnte dies an Lars (Gitarre, Backvokals und Web-Promoter der Band) liegen, der zum Einen seit Anfang an dabei war und zum Anderen zu den umtriebigen Mitgründern des Ska-Talk Forums in dieser Zeit zählte.
Am 21. und 22. Januar 2011 stehen nun ihre Neujahrskonzerte an, welche von den Bands „Das Pack“ (Freitag) und „Dritte Wahl“ (Samstag) unterstützt werden. Der Ort ist dieses Mal nicht die größere Markthalle, sondern der etwas gemütlichere Gruenspan in Hamburg. Weil der Laden kleiner ist, werden statt einem, gleich 2 Gigs mit je einem Set von 2 Stunden an zwei Tagen gespielt. Der Trend zu kleineren, vielleicht auch exklusiveren Locations, mit mehr Publikumsbindung, ist nicht nur in der Subkultur Ska zu bemerken. Mehr Klasse statt Masse!? Ein positiver Trend! Abgerundet wird der Abend mit einer besonderen Lightshow, der die vorjährige Kostümierungsshow ersetzen wird. Hingehen!
DerDUDE
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