CD-Reviews 2009

Meskalin

Meskalin(Ch) - Catching In The Sky

Leech Redda, 808 Records (2009)

 

Nach der EP Paralysed in Paradise von 2005 kommt nun das erste Album von Meskalin, einer Band aus Zürich. Seit der EP hat sich, nach der Trennung von Gitarrist und Mitgründer, die Formation von Meskalin verändert. Doch wenig veränderte sich am Stil der Band.

Bereits das erste Produkt der vier Zürcher wusste zu gefallen. Sie verbanden schnelle Offbeats mit harten Riffs, auch die Parts der Trompete wurden gekonnt in die Songs eingebaut. Die dreckige Stimme passt perfekt zu den wütenden Lyrics.

Ihr erster Longplayer Catching In The Sky knüpft geradewegs an die EP an. Der Wechsel der Gitarre ist kaum zu hören, was meiner Meinung nach auch gut ist. Denn genau dies macht für mich den Stil der Band aus. Die Texte sind düster und sprechen an. Ein weiterer Punkt, welche der Band ihren inviduellen Charakter gibt, sind die bereits angetönten dreckigen Vocals. Bei "Musicstar" hätte Till, der Leadsänger, sicher keine Chance, dafür gibt er der CD einen catchy Touch.
Als Einflüsse sind klar die The Suicide Machines, The Transplants auszumachen, für mich sind zusätzlich auch die Against All Authority raus zuhören.

Als Kritikpunkt ist vielleicht noch zu erwähnen, dass die CD im Grossen und Ganzen ziemlich gleich tönt. In Hinsicht auf den nächsten Wurf bedarf es schon einer gewissen Veränderung. Sonst wird man schnell gelangweilt.

Catching in The Sky ist auf jeden Fall ein gutes Album, welches Laune macht seinen Arsch in den nächsten Pit zu bewegen und das Tanzbein zu schwingen.

Zimmi

Wertung: 8.5/10

Tracklist:
01. Kill My Corebelief | 02. Empty Bottles | 03. Bollywood | 04. Catching in The Sky | 05. M.I.C. | 06. Killing With A Smile | 07. This Song And You | 08. Shadow Warrior | 09. You, The Trees And Me | 10. Sweet Bromides | 11. Murphy's Law | 12. Tomorrow Comes

___________________________________________________________________
Alaska

Alaska (Ch) - Something in Between

Leech Redda, 808 Records (2009)


Kleider machen Leute. Und in diesem Fall auch verdammt gute Musik. Alaska - das sind 9 bestens gekleidete Jungs aus dem zürcherischen Pfäffikon, welche die Ska-Szene der Schweiz bereits seit ihrem Debut-Album Dog Sled Crossing kräftig aufmischen.

Dog Sled Crossing war ein wundervolles Ska-Album ganz im Stil der grossen The Toasters oder The Slackers. Ein absolutes Schmuckstück im Bereich Ska/Reggae. Aufgenommen wurde die Scheibe auf dem Zürcher Label 808-Records.

Der Sprung auf Leech Records war nach diesem starken Debut nur reine Routine. Das schwierige Unterfangen, die Bestätigung des ersten Albums, gelang vollends. Something in Between ist voller Lebensfreude und Herzblut. Es steht in krassem Kontrast zum eisigen Bandnamen, denn es sprüht nur so von Energie und würde jeden Eisblock zum Schmelzen bringen.

Was den Stil anbelangt orientiert es sich weiterhin an traditionellem Ska und Reggae, doch sind, im Gegensatz zur ersten CD, vermehrter Soul und Rocksteady-Einflüsse auszumachen. Diese sind mitverantwortlich, wieso man sich von der ersten Minute an nach einem schönen Sommerabend mit Bier und Freunden sehnt. Die Messlatte für kommenden Alben wurde sehr hoch gesetzt, man darf gespannt sein, was sich die Jungs einfallen lassen.
Somethin in Between ist auf jeden Fall ein Album erster Güte und ein absolutes Must-Have für alle Fans von Traditional Ska und Early Reggae.

Misch

Wertung: 9/10

Tracklist:
01. Something In Between | 02. What I Said | 03. Mr.Past | 04. Burning Street | 05. For A While | 06. Trouble | 07. Don't You Know | 08. 48 Rodeo Drive | 09. All That Matters | 10. Boogaloo | 11. Got Her Back | 12. Something Else

___________________________________________________________________



Rude Tins

Rude Tins (CH) "Beat The Band"
release: August 2009


Drei Jahre nach "Varicoloured" veröffentlichen Rude Tins nun endlich den Nachfolger "Beat The Band". Mit sehr gemischten Gefühlen hörte ich mir das Album zu Beginn an, da ich nicht viel mit dem letzten Album anfangen konnte. "Lifetime" konnte man sich bereits im Vorfeld auf ihrer Internetpräsenz anhören und sich ein schwaches Bild machen wie sich die Rude Tins im Jahre 2009 anhören.

Während man auf dem ersten Album "Varicoloured" noch total verzweifelt auf der Suche nach sich selber war und schlussendlich ein Werk abgeliefert hat, welches mit mehrsprachigem Gesang viel zu krampfartig als luftig-frisch rüberkam, herrscht in diesen vierzehn Songs eine mitreissende, ekstatische Freude und Liebe an der Musik, dass es richtig Spass macht sich dieser Silberling zu Gemüte zu führen. Irgendwie haben sie das Konzept, welches sie auf dem letzten Album verfolgt haben, vollständig verworfen. Sogar die Gesangsart hat sich komplett verändert. Man vermischt gekonnt Popmelodien mit Reggae und Ska, währenddessen Einflüsse von Jeffries Fan Club und Brainless Wankers hörbar werden, welche zusammen mit einem "Grannysmith-artigen"-Gesang zu einer Einheit verschmelzen und man am Ende Offbeatmusik erster Güterklasse erhält. Es macht sicherlich Spass sich das Album ab und zu anzuhören, jedoch klingt es nach mehrmaligen Durchläufen total fad. Irgendetwas fehlt auch auf ihrem zweiten Album noch, auch wenn sie sich zum Positiven entwickelt haben. Die acht Künstler waren hier nicht gerade die Innovativsten, vieles hier drauf hat man schon duzende Male zuvor gehört und tönt total abgekupfert. Vielleicht gelingt der grosse Wurf mit dem dritten Album.

 

Eric

 

Wertung: 6,5/10

 

Tracklist
01. Lifetime | 02. Everybody Knows | 03. Dear George | 04. Cash Flash | 05. Unfair | 06. Sabrina | 07. She's The Best |
08. Disappointing Outcome | 09. Rain | 10. New Pollution | 11. Knees Up | 12. Get Up |13. Lady | 14. Call Me

___________________________________________________________________