Interview Matthew Graye

www.matthewgraye.com Quelle: www.matthewgraye.com

Bandname: Matthew Graye

Mitglieder (Instrumentenzuordnung):
Michael Bronskiewicz (Gesang), Simon Nowitzki (Gitarre), Marius Ruhnau (Keyboard), Jonas Krischke (Bass), Simon Schröder (Schlagzeug), Nils Stockmeier (Posaune), Joshua Hennies (Saxophon), Yannick Henze (Trompete)

Durchschnittsalter:
23

Gründungsjahr:
2008

Ort/Herkunft:
Hildesheim/Hannover

Internetadresse:
www.matthewgraye.com

Datum des Interviews:13. November 2014


Die "direkten" Fragen ;-):


Hallo! Mal ein paar Fragen direkt zu euch, wenn ich darf?: Wie würdet ihr eure Musikrichtung als Ska-Band näher charakterisieren?

Unsere Einflüsse sind sehr vielfältig und im klassischen Sinn sind wir keine reine Ska-Band. Neben Offbeat gibt es mal Reggae-Grooves, mal Brett-Gitarre und auch eine gute Prise Pop. Daher nennen wir unseren Stil StreberPunk, BetonReggae und SynthieSka.

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?

Das ist immer eine sehr interessante Frage, früher haben wir gerne in Interviews erzählt, jeder unserer Bläser sollte den ersten und letzten Buchstaben seines Vor - und Nachnamens nennen und daraus sei dann 'Matthew Graye' entstanden. Dann haben wir aber festgestellt, dass die Buchstaben gar nicht passen. Seitdem sind wir ehrlich. Matthew Graye ist eine historische Person, so hieß der Direktor des ersten tourenden Zirkus.

Welchen Song sollte man sich anhören, um eure Musik am besten kennenzulernen?

Auf einen Song ist das, glaube ich, nicht zu begrenzen. Ich denke, wer unsere aktuelle Add-on-CD, welche wir nachträglich zu unserem Debütalbum veröffentlicht haben, hört, bekommt bei diesen drei Songs schon ein sehr guten Rundumblick über unsere Art zu texten und Musik zu machen.

Hat euch eine Ska-Band /Ska-Persönlichkeit am meisten beeinflußt?

Am ehesten sicherlich noch Madness, weil sie stilistisch auch sehr vielfältig sind. Und sie sind eben mad, lustig bekloppt, nehmen nicht alles so ernst, was man ja auch wunderbar in ihren Videos sieht. Wir tun uns aber immer sehr schwer, auf solche Fragen konkret zu antworten, da wir zum Einen nicht aus dem klassischen Ska-Genre kommen und zum Anderen es bei einer achtköpfigen Band sehr schwierig ist, überhaupt einen gemeinsamen Namen nennen zu können. Darin sehen wir aber unsere größte Stärke. Verschiedene Persönlichkeiten, verschiedene Einflüsse und verschiedene Charaktere bergen einfach eine hohe Kreativitätsgefahr ;-)

Welches ist euer Lieblingssong/ -CD?

Siehe oben. Acht Leute, neun Meinungen.

Welche Musikrichtung, neben dem SKA, hat euch am meisten geprägt?

Sicherlich der Pop-Punk à la Die Ärzte und des Farin Urlaub Racing Teams.

Gibt es eine Botschaft, die ihr mit eurer Musik vermitteln wollt?

In erster Linie soll unsere Musik Spaß machen und die Leute zum Tanzen bringen. Natürlich wünschen wir es uns aber, dass sich der Hörer auch mit unseren textlichen Inhalten auseinandersetzt. Hier versuchen wir in erster Linie ein Spiegelbild unserer Generation und Gesellschaft zu sein. Es ist uns aber wichtig, keinen Zeigefinger zu erheben oder eine Moral mitzuschicken. Toll ist es, wenn der Hörer sich im Text auf eine Art und Weise wiederfindet und beginnt, sich selber Gedanken zu machen.

Hat SKA für euch auch eine politische Bedeutung?

Ska hatte und hat auf jeden Fall etwas Verbindendes. Die Musik bringt Menschen zusammen, egal welcher Nationalität, Hautfarbe oder Religion. Das ist Völkerverständigung im besten Sinne. Politische Parolen findet man in unseren Texten nicht, aber wir sprechen durchaus gesellschaftskritische Themen an, wie zum Beispiel das Erstarken von Neonazis bei "Achtung Idioten", Computerspielsucht oder unkritischen Konsum.


Die Fragen zu den Konzerten:


Ein paar Fragen zu euren Konzerten: Was waren eure besten und schlimmsten Konzertorte?

Wirklich schlimme Konzertorte gibt es eigentlich gar nicht. Mit den richtigen Leuten, alleine den Freunden innerhalb der Band und auch nur fünf zahlenden Gästen, die richtig Bock haben zu feiern, kann jedes Konzert der Hammer werden. Du willst aber sicherlich auf den eigentlichen Veranstaltungsort hinaus. Natürlich haben wir sehr schöne und weniger schöne Erfahrungen gemacht, aber es wäre nicht der feinste Zug, öffentlich darüber herzuziehen. Fest steht aber, dass nicht nur die Band einen gewissen Eindruck beim Veranstalter hinterlässt, sondern auch die Band sich ein Bild über den Veranstalter macht.

Auf SKA-Konzerten findet man ja wirklich die unterschiedlichsten Typen. Wie würdet ihr euer Publikum charakterisieren?

Das Publikum bei unseren Auftritten ist bunt gemischt, was natürlich auch an unserem bunten Musikstil liegt. Da wir schon in ganz unterschiedlichen Clubs und auf unterschiedlichsten Festivals gespielt haben, war da vom Hipster bis zum langhaarigen Kuttenträger schon alles dabei. Und das Schöne ist, dass jeder bei unseren Songs etwas fand, das ihn mitgerissen hat.

Was spielt ihr als Zugabe (welchen Song)?

Das ist ein ganz alter Song aus der Frühzeit unserer Band namens "Matthew Graye", sogar noch mit englischem Text. Eine absolute Uptempo Ska-Punk-Tanznummer, die es nicht auf Platte, sondern nur exklusiv bei unseren Auftritten zu hören gibt.

Gibt es ein verrücktes Erlebnis auf einer Tour, welches erzählenswert ist?

 

Das Problm ist weniger der Mangel an verrückten Erlebnissen, eher der Mangel an erzählbaren.

Mit welcher Band würdet ihr am liebsten zusammen auftreten?

 

Mit Sondaschule, das würde gut passen. Mit Farin Urlaub Racing Team wäre auch großartig.
 


Fragen zur Ska-Geschichte:


Vielleicht noch ein wenig zum Thema Ska-Geschichte?: Es wird häufig von 1-3 Ska-Welle gesprochen. Inwieweit könnt ihr euch damit identifizieren? Was kommt nach der 3. Ska-Welle? Wie seht ihr die Zukunft des SKA?

Wir haben uns darüber nie Gedanken gemacht. Für uns sind die musikalischen Elemente und die Stimmung, die Ska Musik transportiert, ausschlaggebend gewesen, diese auf unsere Art und Weise zu interpretieren. Wir versuchen immer, nicht so statisch in Schubladen und Strömungen zu denken, sondern einfach Musik als Ganzes zu betrachten.

Wie kommt es, eurer Meinung nach, dass sich die meisten jungen Bands entweder in Richtung traditional Ska oder Ska-Punk entwickeln?

Da müssen wir passen.

Warum hat es der Ska so schwer, sich zu etablieren? Ist Ska zum ewigen Schlummerdasein verdammt?

In gewisser Weise ist Ska schon etabliert, sicherlich nicht in der klassichen Form, aber Ska-Elemente finden sich heute auch sehr häufig in den typischen Radiosongs, gerade in internationalen Produktionen. Wer sich für Musik interessiert und nicht nur Formatradio hört, der hat aber auch schon mal vom klassischen Ska gehört. Mainstream ist es natürlich nicht. In England oder in Südamerika waren oder sind Ska-Bands aber auch durchaus schon kommerziell erfolgreich.


Schließlich was Allgemeines:


Letztlich noch ein paar allgemeine Fragen: Welche Band / Ska-CD würdet ihr den Surfern/Ska-People besonders ans Herz legen wollen? (Mal abgesehen von euren eigenen ;-)

"Lass es uns tun" - das neuste Sondaschule Album. Uns gefällt, wie auf dem Album Ska-Beats mit klassischen Pop-Elementen verbunden werden. Wir glauben, dass desto mehr die verschiedenen Musikrichtungen, gerade nicht so populärere Richtungen wie es Ska zum Beispiel ist, miteinander verbunden werden, sie auch eigentlich Genre-Fremde begeistern können.

Wen würdet ihr als den "Godfather of Ska" bezeichnen?

Schwierige Frage …

Welche SKA-Page würdet ihr den Surfern im Netz besonders empfehlen? Welche Favoriten habt ihr?

Die Homepage unserer ersten Bookingagentur. http://www.ikwaliti.com . Ein tolles Portfolio an Künstlern aus der Ska-, Reggae- und Dancehall-Szene.

Was steht an nächsten Projekten/ Konzerten an? Wird es eine neue CD geben? Wann kommt sie raus und was wird auf uns zukommen?

Im März sind wir auf dem vierten und letzten Teil unserer "Die Rache der Triangel" Clubtour unterwegs und im Sommer auf einigen Open Airs vertreten. Dann geht es im August ins Studio, um unser neues Album aufzunehmen.

Sagt doch was ihr wollt :-)

Schaut auf unserer Homepage vorbei, liked uns bei Facebook, besucht uns auf einem unserer Konzerte, lasst euch begeistern, geht verschwitzt nach Hause und denkt euch: 'Was auch immer das eben war, es war irgendwie geil...!'